Der Welpe und seine ersten Wochen im neuen Zuhause

Freude und Stress mit hilflosen Fellknäueln und pubertierenden Revoluzzern.

Der Welpe und seine ersten Wochen im neuen Zuhause

Beitragvon Xafira » 09.06.2013, 06:15

Hallo,

angeregt durch Dieters Raum kontrollieren-Thema und weil ja doch jeder Hundehalter andere Ansprüche an seinen Hund hat, habe ich mich gefragt, wie das bei euch wohl aussieht und abläuft.

Was soll oder muss euer Welpe auf jeden Fall kennenlernen?
Was stellt ihr euch unter Sozialisierung vor und wie läuft diese bei euch ab?
Habt ihr da so eine Art "Wochenplan", oder lasst ihr es eher auf euch zukommen?
Mit welchen Regeln wird der kleine Zwerg bei euch von Anfang an konfrontiert?
Womit beginnt ihr in der Erziehung gleich und was steht erst später auf eurer "Liste"

Liebe Grüße
Birgit
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Re: Der Welpe und seine ersten Wochen im neuen Zuhause

Beitragvon Ebba » 09.06.2013, 13:23

wir haben ja grad ein Vierteljahr Welpenzeit hinter uns :)
Also, unsre Welpis kennen von Anfang an: natürlich den Menschen - groß und klein, dann kommen die ganz normalen Geräusche eines Haushaltes dazu. Ab 4. Woche sind sie draußen - egal welches Wetter - und da gibt es wieder anderen Lärm. (Hier wird nebenan grad ein Haus gebaut..., ein Spielplatz grenzt an unsern Garten.) Der Kleine muss sich gefallen lassen, dass ich ihn begutachte, ins Mäulchen gucke etc. Das Wiegen z.B.gefällt kaum einem, weil sie da etwas still halten müssen. Der Name wird schon verwendet, sodass die jetzt abgegeben gleich gut auf ihn hörten (sagen die neuen Besitzer) Da die Mutter oft keine echte Lust hat zum Spielen, tut das eine unserer anderen Hündinnen(Charis z.B.)mit Eifer. Und das ist nicht nur reines Spielen, sondern auch Erziehen. Toni konnte das auch sehr,sehr gut! Ja, und in der letzten Woche, nach der 1. Impfung, gehen wir mit ihnen hier an den Wald, wo sie eine Fülle neuer Eindrücke aufnehmen.
Die allererste Erziehung übernimmt ja Mama, wenn sie "sagt": so nun ist´s genug mit Saugen, leicht knurrt und weg geht.
Also, einen Wochenplan oder so hab ich nicht. Im Lauf der Jahre weiß ich, was für die Kleinen wichtig ist und versuche das zu ermöglichen.
Regeln, hmm, da fällt mir nicht wirklich was ein. Zum Ende hin, wenn sie auch sehr frech und laut werden, dann gibt es schon mal eine klare Ansage(manchmal ist die dann öfter nötig :headbang: )
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Re: Der Welpe und seine ersten Wochen im neuen Zuhause

Beitragvon Dieter » 09.06.2013, 15:20

Xafira hat geschrieben:Habt ihr da so eine Art "Wochenplan", oder lasst ihr es eher auf euch zukommen?


Nachfolgend beschränke ich mich auf diesen einen Punkt - und hätte einen Wochenplan. Und Urlaub.
Dies deshalb, um die Präge- und Sozialisierungsphasen der ersten Wochen im neuen Zuhause optimal zu nutzen.

Einschub: Diese Phase soll ja in der 4. bis 16. Lebenswoche sein. Das weiß ich derzeit nicht so genau, aber wenn ich einen Welpen wollen würde, wüsste ich das. Bis zur 8- Woche lebt der Hund beim Züchter und ich würde zunächst prüfen, ob die Zeit von der 4. bis 8. Woche optimal genutzt worden wäre, ohne an den Züchter überspannte Anforderungen zu stellen.
Aber es ist ein Unterschied, ob die Welpen nur mal im Garten rumwackeln können oder ob da etwa eine Art Spiel- und Bewegungsparcours aufgebaut ist und der Züchter die Kleinen entsprechend gefördert hat oder ob da mehr oder weniger viele fremde Menschen angemessenen Kontakt mit den Welpen hatten oder ob sich da auch mal ein geeigneter "fremder" Besuchshund mit den Tieren beschäftigt hat.

So er denn bei mir wäre, würde ich - in Abhängigkeit von der Persönlichkeit des Hundes - alles mit dem unternehmen, was seiner Prägung und Sozialisierung dient. Dies wiederum abgestellt auf seinen späteren Verwendungszweck, etwa als Familienwuffelchen, Jagdhund, VPG-Hund oder sonstiger Sporthund.
Will sagen: mit einen künftigen Jagdhund würde ich vielleicht nicht so oft in einen Baumarkt gehen und mehr in den Wald.

Aber grundsätzlich würden alle Welpen mitgenommen in Baumärkte, zu Bahnhöfen, zu Märkten, in belebte Einkaufspassagen, zu Schulhöfen, zu größeren Baustellen, zu Seen, in Wälder, in Parks und und und.
Wobei die da natürlich nicht einfach mitgeschleppt würden, sondern vorsichtig herangeführt würden, jedenfalls was belebte, laute und lärmende Einrichtungen betrifft.

Dabei würde ich versuchen, ungeplante und ungeregelte Kontakte mit Menschen und Hunden zu vermeiden, also kein "Ach-ist-der-süss-Gequietschte gepaart mit Einherstürzen und Beknuddeln auf den Hund und kein anderer Hund, der da mit ausgelöster Flexi auf den Kleinen zudonnert.
Geplant und abgesprochen - jederzeit und gerne, aber kein wilder Kram. Wobei ich nicht mal ein Problem hätte, fremde Hundehalter mit mir geeignet erscheinenden Hund anzusprechen und zu fragen, ob eine abgesprochene Begegnung möglich wäre. Bei sowas bin ich ausgesprochen schmerzfrei :d . und hab sowas anfangs mit dem Dackel ja auch gemacht. Die meisten Hundehalter finden sowas toll.

Er käme in eine akribisch überprüfte Welpenspielgruppe - und keine von denen, wo alle möglichen Welpen ziemlich unbeaufsichtigt rumtoben und die Halter derweil sonstwas machen, aber nicht auf die Hunde achten.

Also: Kleingruppen mit alters-, wesens- und grössenmäßigen Welpen passend zusammengesetzte Gruppen mit freiem Spiel und angeleiteter Beschäftigung. Was der Trainer oder "Leiterin" vorher eingeimpft bekäme, ist hinreichend bekannt, der Erschwerniszuschlag ist mir Latte :d .

Ich muss jetzt aufhören, meine Frau nervt und meint, ich solle mich vom Acker machen und angeln gehen. Was läuft da?
Vermutlich kommen gleich ein paar Freundinnen und sie hecheln die Adelshochzeit von gestern durch :d .
Viele Grüße
Dieter

Erwachsensein? Ich mach ja viel Scheiß mit - aber nicht jeden!
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Re: Der Welpe und seine ersten Wochen im neuen Zuhause

Beitragvon Getier » 09.06.2013, 16:08

Xafira hat geschrieben:Was soll oder muss euer Welpe auf jeden Fall kennenlernen?

Am wichtigsten finde ich eigentlich, dass der Welpe eine gesunde Beziehung zu mir aufbaut und lernt, mir zu vertrauen. Viel Spiel, neue Umgebungen und Hindernisse (Baumstämme, Bänke, Röhren und Co.) gemeinsam erkunden und erste Gehorsamsübungen. Und nicht zu vergessen: Ruhe halten.
Xafira hat geschrieben:Was stellt ihr euch unter Sozialisierung vor und wie läuft diese bei euch ab?

Für mich ist "Sozialisierung", der Teil der Welpenerziehung, wo ich den Hund mit seiner Umwelt und anderen Lebewesen vertraut mache. Das kann, je nach Lebensumstände, ganz unterschiedlich sein.

Die Zeit bis zur 16. Lebenswoche ist knapp (wenn man es denn so genau nimmt) - aber ich halte trotzdem nichts davon, den Welpen täglich an neue Orte und von A nach B zu schleppen. Da kommt mehr Stress auf, als es nützt - im Gegenteil: bei Reizüberflutung wird der Hund in Zukunft eher weniger stressresistent oder gar nervös und ängstlich. Weniger ist mehr.
Ich glaube auch, dass es dem Hund letztendlich egal ist, ob er zwischen gestressten Menschen am Bahnhof oder am Flughafen steht - oder ob er fremden Geräuschen im Baumarkt oder auf einem Markt begegnet. Wichtig ist mir, dass er lernt vor solchen Situationen keine Scheu zu haben und gelassen damit umgeht. Außerdem sollte der Kleine möglichst positiven Kontakt zu Menschen und anderen Tieren/Artgenossen haben können.
Xafira hat geschrieben:Habt ihr da so eine Art "Wochenplan", oder lasst ihr es eher auf euch zukommen?

Nein. Das halte ich auch für nicht machbar - jeder Hund gibt sein eigenes Tempo vor, der schaut nicht auf einen Wochenplan. Demnach lasse ich sowas auf mich zukommen, wobei ich immer im Hinterkopf behalte dass Hund "mal was erleben" sollte.
Xafira hat geschrieben:Mit welchen Regeln wird der kleine Zwerg bei euch von Anfang an konfrontiert?

Mit allen Regeln, die er später auch einhalten sollte. Wir beißen nicht. Wir fressen keinen Müll. Wir machen nicht in die Wohnung. Wir zerreissen keine Couch. Wir lassen uns bürsten und Zecken entfernen und wenn Frauchen "RUHE" sagt, dann meint sie das auch so...
Xafira hat geschrieben:Womit beginnt ihr in der Erziehung gleich und was steht erst später auf eurer "Liste"?

Ich fange mit allem, völlig ohne Zeitplan, gleich an... :oops:
Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern der, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.
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Re: Der Welpe und seine ersten Wochen im neuen Zuhause

Beitragvon Ebba » 09.06.2013, 16:49

ich schließ mich Dir voll und ganz an. Ich versuche unsre Welpis mehr als Wochen zu behalten - war jetzt bei den 2 Würfen auch so. Ich denke, dass sie durch chippen, tätowieren und impfen erst mal eine Pause brauchen und nicht gleich das neue zuhause. Und ja, sie haben auch im Welpenauslauf draußen (und das ist nicht so´n Nullachtfünfzehnding, was sich Welpenauslauf :evil: nennt, es sind bei uns aus ehemaligen Baustellengittern zurecht gemachte Gitter, die dann aneinander geschraubt werden. Das ergibt eine ordentliche Fläche) allerlei zum Spielen Erkunden, Röhre etc drin.
Teckel sollen mal wesenfest(nicht nur sie natürlich) sein und deshalb sollten die Umwelt - Reize sein. ABER eben nicht übermäßiger Lärm, sodass sie veiil. scheu werden! Es ist wie mit kleinen Kindern, die man ja auch behütet - so sollte es schon sein. Fremde Hunde kommen da nicht ran - schon deshalb nicht, weil die Kleinen ja noch nicht geimpft sind. Und bei Welpen unter 4 Wochen müssen auch die Menschen vorsichtig und auch sauber sein. Aber wenn´s gesunde, ausgeglichene Hunde werden sollen, müssen sie ganz viel erleben und angeboten bekommen.
Wir züchten über 10 Jahre und noch kein Welpe ist so geworden, dass er ängstlich ist oder nervt oder...... Am 29.6. ist wieder unser Welpentreffen. was heißt "Welpen.." - die ältesten sind ja 13 :) Ist immer eine schöne Sache.
Im übrigen können nicht nur Züchter einen Hund versauen... Ein Bruder unsrer Ebba ging in meine Heimatstadt zu einem Jäger, verantwortlich für die Jagdhundausbildung seiner Hegegemeinschaft. Toll, dachten wir, da wird ja alles klappen. Denkste :-(( Sie ließen ihn in der Wohnung immer allein (war anders besprochen worden) , er kaute alles kaputt, machte hin - logisch!!! Die Frau schlug und er brachte ihn ins TH. Ich sofort versucht ihn da raus zu kriegen. Die Antwort der Leiterin: sie haben die Mutterhündin, sie bekommen ihn nicht. Etzel ist bis heute weg :-( seitdem bin ich mit dem sogen. Tierschutz "fertig" und bin ausgetreten. Ichhoffe nur, dass er seine"Ungezogenheiten" bei lieben Leutenganz schnell vergessenkonnte,.
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Re: Der Welpe und seine ersten Wochen im neuen Zuhause

Beitragvon Emma » 11.06.2013, 14:36

Ich hab ja noch sowas welpiges zu Hause. Naja gut. Mittlerweile nicht mehr ganz so welpig :d

Xafira hat geschrieben:Was soll oder muss euer Welpe auf jeden Fall kennenlernen?
Das Pferd (klappt aber totzdem nich so richtig...), die Stadt, den Park, das Büro, Besuche und Restaurants und andere Lebewesen. Katzen, Kanickel, Vögel, Rinder usw...

Was stellt ihr euch unter Sozialisierung vor und wie läuft diese bei euch ab?
Das Baby-Teil muss auf sein späteres Leben vorbreitet werden. Es soll viel sehen und erleben OHNE dabei überfordert zu sein. Ich bin sehr kleinschrittig vorgegangen. Nehmen wir mal Autos: Erstmal auf unsere Straße, dann an die *hust* Haupstraße, dann auf den Dorf-Edeka-Parkplatz, dann erst an eine richtige belebte Hauptstraße.

Habt ihr da so eine Art "Wochenplan", oder lasst ihr es eher auf euch zukommen?
Ich hatte ja 4 Wochen Urlaub und konnte in der Zeit immer mal wieder was machen. Den zeitlichen Abstand habe ich von Einstein abhängig gemacht. Wenn ich gemerkt habe, dass ihn eine Situation sehr gefordert hat, gabs mal 2 Tage Pause.

Mit welchen Regeln wird der kleine Zwerg bei euch von Anfang an konfrontiert?
Bei mir Rabenmutter gab es gleich alles mögliche an Regeln. Das Fressen gebe ich frei, Möbel ankauen ist verboten, Menschen ankauen ist verboten, anspringen ist verboten, Leinenspannung bedeutet Stehen... Also keine Kommandos sondern die Regeln des Zusammenlebens wurden dem Zwerg gleich konsequent nahe gebracht.

Womit beginnt ihr in der Erziehung gleich und was steht erst später auf eurer "Liste"
Da meine Horror-Vorstellung so ein gestresster Jungdhund, wie die andere Hündin in der Familie war, musste Steine gleich "Ruhe" lernen. Wir haben am zweiten Tag langsam mit Boxentraining angefangen.
Aber rückblickend ist Einstein schon immer eher entspannt gewesen. Außer er ist draußen... Da ist er eine Hupfdohle... Sein erstes Kommando war "Nein" - und auch sein zweiter Name. :d "Zu mir" und "Aus" waren auch oben auf der Liste (damit er nichts doofes frisst). So Sachen wie Sitz/Platz/Bleib/Schau kamen erst später und klappen oft schon sehr zuverlässig. Gerade basteln wir an einem "Bei mir" (nahe bei mir laufen - also kein richtiges Fuß - das möchte ich richtig aufbauen, mit "professioneller" Unterstützung) und "Warte". Ich finde, das reicht auch erstmal für einen 5,5 Monate alten Hund. Ich möchte alles eher langsam aber sicher aufbauen und nicht zig Kommandos, die er nie richtig verstanden hat vorzeigen können.

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